CONTENIDO

Seit 2000 ist CONTENIDO ist als Open-Source-CMS am Markt vertreten. Im Inter-, Extra- und Intranet oder als Content-Provider für Drittsysteme sowie für viele weitere Anwendungen wird das System in zahlreichen Installationen bei namhaften Unternehmen eingesetzt.

Letzte Aktualisierung
November 2017

Steckbrief

Programmiersprache

PHP

Erstmals veröffentlicht
Open Source seit
Lizenz

GPL 2

Aktuelle Hauptversion
4
Verfügbare Sprachen
2
Registrierte Community-Mitglieder
>6 700

Der Verwaltungsbereich wurde so konzipiert, dass Benutzer ohne umfassende Kenntnisse in der Lage sind, Inhalte von Online-Diensten zu erstellen, zu pflegen und zu verwalten. Zusätzlich läass sich das System in bestehende Infrastrukturen einbinden. Auch im Einsatz bei mehrsprachigen Webseiten unterstützt das System die Redaktion bei der Erstellung und Verwaltung.

Das CONTENIDO-Prinzip

Die Multimandantenfähigkeit macht es möglich, unterschiedliche Websites unabhängig voneinander in einer Installation zu pflegen und zu verwalten. Je Mandant können beliebig viele Sprachen angelegt und Inhalte damit synchronisiert, übersetzt und publiziert werden.

Die Inhalte werden innerhalb des CMS unabhängig vom Layout abgelegt. Hierdurch ist es möglich, den Inhalt auf verschiedenste Weise auszuliefern, beispielsweise als HTML, PDF, XML oder speziell für die Darstellung auf mobilen Geräten.

Die Basis der Webseite in Contenido sind Layouts. Diese stellen das statische HTML-Grundgerüst der Webseite bereit. Für dynamische Elemente, wie beispielsweise Navigation, Texte und Bilder steht das Konzept der Module zur Verfügung. Zur Darstellung der Modulinhalte kann sowohl die interne Template-Engine Anwendung finden als auch eine externe Template-Engine wie beispielsweise Smarty. Unterschiedliche Content-Typen ergänzen den Modulbereich. Inhaltstypen sind kleine Widgets, welche häufig genutzte Funktionen, wie z. B. Download-Listen oder Artikel-Teaser über einen Konfigurationsdialog für den Redakteur bereitstellen. Module und Layouts werden mit Hilfe von Vorlagen verknüpft. Hierbei können in den Layouts Container definiert werden. Diese Container lassen sich mit Hilfe der Vorlagen dynamisch mit Modulen befüllen. Die Vorlagen dienen dem Redakteur als Grundlage für die Eingabe und Verwaltung von Inhalten in Artikeln.

Zur Erfassung der Inhalte steht der Redaktion ein WYSIWYG-Editor zur Verfügung. Eine Vorschau der eingestellten Inhalte rundet die Bearbeitung im Backend ab. Das zeitgesteuerte Publizieren erlaubt eine gesonderte Online- und Offlinestellung von Inhalten. Das System stellt zusätzliche Funktionen bereit, um XML-Sitemaps, Metatags und Seitentitel über eigene Benutzeroberflächen automatisch generieren zu lassen.

Dynamische Erweiterbarkeit mit Plugins

Durch Plugins kann das System um zusätzliche Komponenten erweitert werden. Diese können sowohl im Backend als auch im Frontend Anwendung finden. Um die Komponenten dynamisch im System verwalten zu können, enthält Contenido einen Plugin-Manager, mit dessen Hilfe neue Plugins direkt im Backend installiert werden können. In der Standardinstallation des Systems werden diverse Plugins mitgeliefert.

Im Bereich des URL-Managements bietet das CMS im Standard gleich drei Plugins. Zur Suchmaschinen-Optimierung (SEO) und automatischen Generierung von sprechenden URLs verfügt das CMS über ein ModRewrite-Plugin mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten. Mit Hilfe des URL-Shorteners ist es möglich, eine gekürzte URL zu jedem Artikel zu definieren. So sind beispielsweise Landingpages von Aktionen mit nur einem kurzen Schlagwort hinter der Domain direkt erreichbar.

In der Regel ist es sehr schwierig, die Schlüssigkeit aller Verlinkungen im Überblick zu halten. Hier hilft Contenidos Linkchecker weiter, der auf der gesamten Webseite alle verfügbaren Links (extern und intern) prüft und eine aufschlussreiche Übersicht über aktuell nicht funktionierende Verlinkungen ausgibt.

Im Bereich der Backendsteuerung gestattet das Workflow-Plugin das Erzeugen von Ablaufprozessen von der Erstellung eines Artikels bis hin zu dessen Publizierung. Ein solcher Workflow kann dynamisch über beliebig viele Schritte aufgebaut werden. Für jeden Schritt können Benutzer und Benutzergruppen mit Zuständigkeiten versehen oder einzelne Schritte eskaliert werden. So wird beispielsweise sichergestellt, dass ein neuer Artikel immer erst freigegeben werden muss.

Mit dem Formularassistenten können im Backend interaktiv Formulare erstellt werden. Hierbei bietet das Plugin auch eine Prüfung der Benutzereingaben an, die nicht zuletzt auch über reguläre Ausdrücke erfolgen kann. Erfasste Daten werden in einer formularspezifischen Datenbanktabelle abgelegt und können in Form einer E-Mail versendet und/oder exportiert werden. Mit Hilfe des Newsletter-Plugins können Empfängergruppen im Backend verwaltet sowie HTML- und Textnewsletter versendet werden.

Neben den Standard-Plugins stehen weitere Plugins wie beispielweise OXID2CON-Portal zur Verfügung. Dieses Plugin verknüpft das CMS mit dem OXID eShop über eine SOAP-Schnittstelle. Mit deren Hilfe können redaktionelle Inhalte direkt im Shop angezeigt werden.

Neu seit 2017 ist das Plugin GRIDSTARS, das die dynamische Seitengestaltung per Drag & Drop ermöglicht. Die Inhaltselemente stehen per Menü zur Verfügung, ihre Platzierung kann mit dem WYSIWYG-Editor sofort überprüft werden.

Zielgruppe

Contenido sieht seine Stärke im Einsatz bei Organisationen, die umfangreiche mehrsprachige Webprojekte planen, ggf. mehrere externe Funktionalitäten und Apps integrieren und dabei der Redaktion ein System zur Verfügung stellen wollen, mit dessen Technik man sich nicht beschäftigen muss.

Technologie

Der Kern von Contenido wurde seit der Veröffentlichung im Jahr 2000 stark angepasst. Das System basiert auf PHP und bindet über ein spezielles Datenbankkonzept, die sogenannte „Generic DB“, mehrere Datenbanksysteme an. An diese Schnittstelle ist auch das systemeigene Framework („cApi“) angebunden. Unter anderem kann das CMS mit einer MySQL-Datenbank betrieben werden.

Bei der Entwicklung der aktuellen Version 4.9.x wurde die Möglichkeit zur kollaborativen Entwicklung besonders berücksichtigt. Module und Layouts, die vorher in der Datenbank gespeichert wurden, können nun durch eine Ablage im Dateisystem besser in einer Versionskontrolle verwaltet werden. Damit erhält gerade das Thema Continuous Integration einen höheren Stellenwert, da Deployments deutlich vereinfacht werden.

Aktuelle Version

Als größte Neuerung wurde mit der aktuellen Version die Inhalte-Versionierung eingeführt: Es werden automatisch alle Änderungen der Artikel gespeichert. Sie können anhand des Datums und einer fortlaufenden Nummer aufgerufen und wiederhergestellt werden. Contenido entscheidet dabei zwischen dem Modus „simple“ (einfach) und „advanced“ (erweitert): Während im Modues „simple“ automatisch alle Änderungen an Artikeln live geschaltet sind, befinden sich Änderungen im Modus „advanced“ immer erst im Entwurfsstadium und müssen danach explizit veröffentlicht werden.

Stärken und Schwächen

Contenido ist hauptsächlich im deutschsprachigen Raum angesiedelt, weswegen die Bekanntheit im internationalen Markt nicht sehr hoch ist. Aus diesem Grund zeichnet im Verhältnis zu anderen Content-Management-Systemen ein eher kleiner Arbeitskreis motivierter Entwickler für die Weiterentwicklung von CONTENIDO verantwortlich, wodurch die einzelnen Versionsveröffentlichungen nur bedingt einem planbaren Release-Zyklus folgen. Auch lohnt sich ein Einsatz  wegen des Installationsaufwands erst bei umfangreicheren, dynamischen Onlineangeboten.

Dagegen steht aber als großer Vorteil, dass die Einstiegshürde vergleichsweise gering ist: für die Konfiguration sind keine Programmierkenntnisse nötig, und auch die Entwicklung von Modulen, Layouts, Plugins ist mit gängigen PHP-Kenntnissen möglich, so dass schnell auf neue Anforderungen, Webstrategien oder digitale Trends möglich ist. Zudem ist die nahtlose Anbindung an komplexe IT-Systeme im Unternehmen leicht umsetzbar. Es gibt keine Einschränkungen bei der Mehrsprachigkeit, beim Multisite-Management stehen Inhalte übergreifend zur Verfügung und ein umfangreiches Rechtemanagement unterstützt die schnell zu erlernende Bedienung.

Ausblick

Die aktuelle Version 4.9 hat 2013 die lang laufende Version 4.8 abgelöst. Neben den Entwicklungen für den aktuellen Versionszweig 4.9 wird parallel am Konzept für die „nächste Generation“ gearbeitet. Diese wird im Wesentlichen folgende konzeptionelle Neuerungen enthalten:

  • komplett überarbeiteter Administrationsbereich
  • kein Backend im klassischen Sinne, vielmehr direktes Wechseln in die Bearbeitungsmaske
  • Templates auf Basis eines Grid-Systems
  • komplett neuartige Medienverwaltung (datenbankbasiert)

Aktuell befindet sich ein Release-Plan in Arbeit, auf dem künftig alle Veröffentlichungen basieren sollen. Mit der Migration auf Git als Versionskontrolle sollen außerdem Pull-Requests von externen Entwicklern deutlich schneller in den Core einfließen. Interessierte Entwickler und Benutzer sind in der Community stets willkommen.

Credits

Lizenz

Lizensiert für CMS Garden unter CC BY-SA 3.0.

Verfasser*innen
Weitere Autor*innen

Julia Jung, Silke von Rahden

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